Liebe – Auch Heilung
ist Grausam
Ich bin ein Schatten meiner Selbst. Nie hätte ich geglaubt,
das Liebe eine solche Auswirkung hat. Und da wird mir plötzlich klar, warum man
eine Angst vor Nähe entwickelt. Weil auch der Weg der Heilung grausam sein
kann. - Und das erste mal von einem Menschen wahrhaft wertvoll behandelt zu
werden, fühlt sich gerade jetzt, echt grausam an. – Es überkommt mich mich
jedes mal die Panik, wenn das Glück zuschlägt. Und das erste Mal ist wegrennen
keine Option. Weil ich weiß, dass so ein Mensch einem selten begegnet und man
sich glücklicherweise auch verliebt. Es war keine Liebe auf den ersten Blick,
sie hat sich angeschlichen wie eine heimtückische Schlange in der Nacht.
Ich bin dem Menschen begegnet, der mich Selbst so tief berührt,
dass ich in alle tiefen meiner Seele blicken kann. Ich sehe mich und erinnere
mich. An mich, wie ich war – als Kind- bevor meine Wünsche und Sehnsüchte in
Enttäuschungen ertrunken sind.
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Früher habe ich mir nichts mehr gewünscht, als beständige
Liebe zu erfahren. Ich sehnte mich nach einer Welt, wo echte Werte Bedeutung
haben. Jeder Mensch seinen Platz hat und Verständnis hat füreinander. Als Kind
war für mich immer klar, dass jeder Streit nur auf Missverständnissen beruht,
da jeder Mensch im Grunde gut ist. Ich wusste mehr wie heute (emotional
gesehen). Und umso mehr ich den Erwachsenen glaubte, desto mehr verlernte ich –
wie jedes Kind.
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Ich erinnere mich,
dass ich im Feuer des Schmerzes mir geschworen hatte: „Nie wieder zu Lieben“,
denn Liebe machte den Missbrauch erst möglich. Und ich habe aufgehört zu
zählen, wie oft mein Gefühle und der Wunsch nach Geborgenheit ausgebeutet
wurde. Ein Gedanke daran, lässt mich kalt erstarren und jeder Wunsch nach Liebe
erfriert förmlich – mein Herz bekommt jedes mal Gefrierbrand. – Eine Mischung
aus Scham, Wut und Traurigkeit hat sich tief und mir verankert und erinnert
mich jedes Mal an das, was ich nicht will.
Ich fühle mich
gezwungen, mit mir selbst zusammen sein. Und ehrlich gesagt, kann ich das nicht
aushalten – nur bis zu einem gewissen Grad. Und dann läuft alles außer
Kontrolle.
In meinem System sind meine Gefühle der Liebe an Gefühle der
Überlebensängste vernetzt. Ich fühle Liebe und mein Puls fängt an zu rasen,
meine Atmung wird flach und schnell, meine Muskeln werden besser durchblutet
zum wegrennen und ich gerate völlig unter Strom. Ein Strom, als würde man in einen Krieg
ziehen müssen und weiß das Unheil kommt. Mein Gehirn empfindet nun alles als
Stress und ich meine „wirklich Alles“- zumindest was mit dem Menschen zu tun
hat, der mein „Feind ist“. Und mir zu Nahe kommen will. Mein Feind, mein Freund
der mich liebt und es gut mit mir meint. Der verständnisvoll ist und zu allem
bereit ist, was mir hilft. Der hinter mir steht und sein Leben mit mir
verbringen will.
Und ich stehe da mit meiner Angst und empfinde blinden Hass,
der absolut nichts mit ihm zu tun hat. Da mir dies aber im Regelfall bewusst
ist, empfinde ich nicht nur Hass, sondern schäme mich auch noch dazu, weil ich
diesen Menschen achte, wie keinen Menschen zuvor. Und dann passiert das größte Gift für meine
Seele… Ich schlucke meinen Hass runter – wieder an den Ort wo er auch vorher
war – und versuche mich zu überwinden,
zwanghaft, Nähe zuzulassen. (Da mein Freund oft genug zurück stecken muss, hat
mein Kopf auch eine gute Argumentation warum das so das Beste ist…)
(*Hass = eine
angestaute, unbändige Wut, die sich über einen längeren Zeitraum aufgestaut hat
und nicht an den Empfänger adressiert wurde.)
Ich zwinge mich
selbst. Das echte Gift meiner Selbst. Die Scham über den Hass verschlingt
meinen echten Impuls: „Den Wunsch nach Schutz.“ Und anstatt mich abzugrenzen,
d.h. eine Grenze zu ziehen zu dem Punkt, was ich zulassen kann oder auch in das
„wann ich etwas kann und etwas nicht kann“, liefere ich mich „schutzlos“ der
Nähe aus. ( Zu dem wer einen Mensch je geliebt und Verletzt hat, kennt die
Angst vor den Enttäuschungen die man diesen Menschen zufügen kann. Wie auch die damit verbundene Verlustangst,
wenn man langfristig keine Erwartungen und wünsche erfüllen kann. ) Aber was
passiert in diesem Moment in mir?
Da Gefühle und Spannungszustände ebenso den Naturgesetzen
folgen und diese „Post“ immer einen Empfänger finden muss, kehrt diese Hasspost
„unausgestellt an mich zurück“. Mit dem Hinweis „Empfänger nicht ermittelbar“
kehrt diese an mich zurück und wird entladen, wenn ich irgendwann explodiere
oder still in meinem Klo implodiere, denn der Körper kann einfach Anspannung
nicht dauerhaft intern regulieren. Wo soll diese Energie auch hin, wenn man sie
nicht rauslässt.
Aber was passiert noch, während ich mich zu meinen Glück
zwinge? Meine echten Gefühle übergehe, mir nicht zuhöre, mir einrede Dinge zu
wollen, um andere glücklich zu machen?
Die Natur kennt ein Gesetz. Was nicht gut für dich ist,
lehnst du früher oder später ab. (Ein Grund, warum wir keine Steine essen
wollen; sie liegen einfach zu schwer im
Magen und sind schwer verdaulich…) Und
so ist es auch mit Menschen. Wir entwickeln eine Ablehnung. Und in mir entsteht
das Gefühl von Ablehnung, gegen den Menschen den ich Liebe… und mit der
Ablehnung, geht die Sehnsucht nach dem Menschen.
Und da unser Gehirn ein scheinbar schlaues Zentrum ist, der
jedes Verhalten und Ereignis analysiert, fallen einem auch direkt Gründe ein,
warum der Mensch ja eigentlich schon ein bisschen doof ist. Und was der alles
nicht kann oder nicht macht. Warum der Lebensstil nicht zu einem passt oder
seine Kleidung zu meiner. Da werden alle Nichtigkeiten zu einem „auf einmal
wichtigen Ereignis“ im Gehirn. Und das Gehirn nimmt jeden Satz auf der
Festplatte auf, der da um die Ecke kommt. Und es gibt eine Regel: Will man was
falsch verstehen – wird man was finden. Und wenn man auf Zweifel hört, dann ist
es meist zu spät…
Bei meinen vorigen Freunden hatte das auch echt gut
funktioniert, weil noch immer eine Teilwahrheit enthalten war. („Das es denen
nicht um mich ging. Sondern sie sich selbst halt mehr glücklich machen wollten.“)
Bei meinem jetzigen Schatz (und das ist er wirklich) hat mein Gehirn sich fast
bis zum Kurzschluss wurmig gedacht, warum der Mann ja „gar nicht passt.“ Und
hat den schlichtweg kapituliert zum Glück. Denn anders wäre dieser Text nicht
entstanden.
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Aber wieder zurück zu dem Thema Nähe. Warum ist Nähe so
schwierig, obwohl diese eigentlich kostbar ist, wenn sie ehrlich gemeint
ist. Zurück also wieder an mein
Gefühlsnetz der Grausamkeiten, die nur einen gemeinsamen Indikator hatte: „Den
Wunsch nach Liebe.“
Ich bin 32 Jahre. Ich habe Grausamkeiten in der schlimmsten
Form erlebt. Von jahrelangem Missbrauch gekoppelt mit Liebesentzug,
Vernachlässigung bis zur Freiheitsberaubung, Verrat und Lügen, sexuelle
Ausbeutung durch scheinbare Freunde, ich war gerne mal Oper wenn es um das
Erniedrigen ging, Opfer von körperlicher Gewalt durch einen Hinterhalt
scheinbarer Freunde. Dazu hatte ich Gewichtsprobleme und Epilepsie, habe
meine Zeit meiner Kindheit des öfteren
in Krankenhäusern verbracht, wurde auch dort Opfer von K.O.-Mitteln und
geschändet. Und obendrauf wurde ich aufgrund meines schlechten Rufes gemieden
und abgelehnt.
Und ganz obendrauf kam, das nie in meiner Kindheit jemand
wirklich hinter mir stand oder mich nach Gründen fragte. Ich war mir selbst überlassen
- dem Leben ausgeliefert und wohnte in einem kranken Körper.
Und ich war unaufgeklärt, wusste zuwenig vom Leben. Niemand
erklärte mir was oder machte sich die Mühe mir etwas beizubringen. Ich war
völlig überfordert und wäre am Leben fast zerbrochen, bis ich mit meiner Mutter
begann etwas über das Leben zu lernen. Das meiste habe ich mir irgendwann
selbst beigebracht. Aber es war ein Kampf, denn ich stand damals vor einem
Berg, den ich gehen musste und schleppte 3 Säcke voller verwirrter Emotionen mit
mir rum.
Und als ich mehr als 10 Jahre Menschen, Tiere und
Naturgesetze analysiert und Gedanken / Gefühle und Folgen sortiert habe, lebe
ich heute ganz gut. Meine größte Herausforderung ist nun: die Liebe. Meine
Eigenliebe (Akzeptanz), wie auch die Bindung an einen Partner.
Und ich weiß, das mein Herz eigentlich viel zu gut für die
Welt war, bis mich die Grausamkeit dazu brachte, schlimme Dinge zu tun, um zu
überleben. Aber SEI DANK ich lebe und bin gesund.
Vertrauen und Liebe
sind untrennbar. Liebe ist die Größte Kraft, die uns Menschen antreibt. Sie
kann nur bedingt kontrolliert werden (*das eigene Handeln aus Liebe) und
schafft die intimste Nähe zwischen zwei Menschen. Menschen die man einmal
aufrichtig geliebt hat, werden einem niemals gleichgültig sein. Man lässt sie
nur los in dem Wissen, das Zusammen bleibt was zusammen gehört und sich
trennt, was nicht Zusammen passt. Echte
Liebe ist eine Seelenverbindung, die dich Näher zu dir selbst und zu deinen
eigenen Fähigkeiten bringt. Sie ermöglich dir deine Kräfte zu entfalten.
Das leider traurige
an der Welt ist, dass man sich dessen viel zu bewusst ist, das Gefühle Menschen
steuerbar machen. Durch Gefühle werden wir berechenbarer und somit
manipulierbar – wenn wir unsere Gefühle nicht selbst kennen und kontrollieren.
Ich war eine echte Geisel meiner Gefühle. Nicht nur, dass
ich immer zu viele mit mir rumtrug, jeder konnte sie steuern in die Richtung,
in der er mich haben wollte…
Und die Fassaden der Menschen waren für mich nicht
erkennbar. Ich konnte sie nicht trennen von dem Wissen, dass im Grunde jeder
Mensch im Herzen gut ist und er geliebt und Anerkannt werden will. Meine
Verbundenheit zu scheinbar „verletzten Seelen“ bildete die Brücke zu
unberechenbaren Menschen, die nüchtern betrachtet kalt und grausam zu mir
waren. Durch ihr Lächeln und aufgesetzten Nettigkeiten, übersah ich das es
diesen Menschen nie um mich ging. Meine ungestillten Sehnsüchte ließen die
Wahrheit nicht zu, weil ich sie zu diesem Zeitpunkt sie viel zu persönlich genommen
hätte.
Meine resultierende Erfahrung ist daraus, das Gefühle
verletzen, einen umbringen können, wenn man daran zerbricht. Denn immer der
gleiche Indikator: „Der Wunsch nach Liebe. Sehnsucht nach Geborgenheit und der
Wunsch geliebt zu werden.“ Meine Gutgläubigkeit wurde irgendwann ernüchternder
Zynismus und zurück blieb eine eisige Kälte der Enttäuschung.
Ich lies meine Menschen in meiner Umgebung irgendwann nicht
mehr in mein Herz und ließ Liebe nur zu, zu Menschen die sich selbst nicht
binden wollten und die gleichen Ängste in sich trugen. Und somit kontrollierte
ich sie.
Nach diesem ellenlangen Text, der mir am Anfang nur selbst
zur Ordnung meiner Gefühle diente, ist mir einiges Klar geworden. Liebe
entsteht unberechenbar, aber Vertrauen wächst langsam durch positive Erfahrung.
Alte Wunden heilen, wenn man sie positiv überschreibt und neue Erfahrungen
macht. Und man wird sich nie richtig bereit fühlen, sich den größten Ängsten zu
stellen, wenn man nicht weiß, das einem jemand zur Seite steht, der es 100%ig
Wert ist. Ein Mensch, der wirklich nur eine Person will und keine andere, der
nicht weg rennt, wenn es schwierig wird. Auf den man sich verlassen kann. Der
bereit ist sein Bestes zu tun, damit es leichter wird kleine Schritte auf ihn
zu zumachen. Der geduldig und mitfühlend ist. Der zuhört und verstehen
versucht. Der dich akzeptiert und liebt wie du bist. Der die Liebe (erstmal)
über seine Wünsche stellen kann, weil er weiß Wunden Zeit brauchen um zu
heilen. Der die als Gewinn in seinem Leben sieht und achtet.
Ein Mensch der dich liebt, liebt dich so, wie du in deiner
Vergangenheit war, in deiner Gegenwart bist und wie du in Zukunft sein wirst. –
ohne Bedingungen, außer Achtung und Wertschätzung, von diesen nährt sich die
Liebe.
Und wenn der Druck weg ist, dann kann die Liebe in dein Herz
einziehen und gelebt werden… erst dann…
Die Liebe
Die Liebe: Sie kann dich nicht reicher, nicht schöner, nicht besser machen.
Die Liebe: Sie kann dich nicht größer, schlanker oder glücklicher machen.
Die Liebe kann dir nichts geben, was du nicht selbst in dir hast...
...
Die Liebe: Sie kann dich nicht größer, schlanker oder glücklicher machen.
Die Liebe kann dir nichts geben, was du nicht selbst in dir hast...
...
Die Liebe ist die Liebe... Und kein Allwundermittel.
DIE Liebe kann nicht jede Wunde heilen. Die Liebe kann nicht Ängste heilen. Die Liebe kann nicht über sich hinaus wachsen. Die Liebe ist die Liebe.
Eine Kraft, aus der du schöpfen kannst, um selber an dir zu wachsen. Um deine Ängste zu überwinden, um deine Schönheit zu erkennen. Die Liebe ist das, was du daraus machst.
Lebe, Liebe, Leide... Hauptsache Lebe! Lebe ein Leben, was sich zu Leben lohnt.
DIE Liebe kann nicht jede Wunde heilen. Die Liebe kann nicht Ängste heilen. Die Liebe kann nicht über sich hinaus wachsen. Die Liebe ist die Liebe.
Eine Kraft, aus der du schöpfen kannst, um selber an dir zu wachsen. Um deine Ängste zu überwinden, um deine Schönheit zu erkennen. Die Liebe ist das, was du daraus machst.
Lebe, Liebe, Leide... Hauptsache Lebe! Lebe ein Leben, was sich zu Leben lohnt.
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