Wer kennt die Aussage nicht: "Everybodys Darling" - Jeder freut sich, wenn er/Sie um die Ecke kommt. Jeder flirtet gerne mit ihr/ ihm. Jeder ist gerne in ihrer/seiner Nähe, ringt um Aufmerksamkeit. Ist das ein Traum oder ein Fluch? Was bedeutet es in Wirklichkeit "Everybodys Darling" zu sein? Was ist der Preis hierfür?
Ich habe unser Darling mal objektiv betrachtet... diese Position selbst lange begehrt, besessen und nicht durchschaut. Denn was bedeutet es "Everybodys Darling" zu sein. Wenn jeder Mensch seinen Anspruch auf dich erhebt, stets an deine und über Grenzen geht, weil er sie nicht kennt? Jeder von deinem Glanz ein Stück haben will... dich aussaugt, weil du dich nicht schützen kannst, weil du abhängig von ihnen bist...
Die Bestätigung seiner Selbst, hat einen Preis. Denn wer schläft jeden Abend an Darlings Seite ein? Was macht Darling zuhause? Und wer will ein Darling, das man niemals für sich hat? Und wer ist dieser Darling, der sich anpassen kann wie ein Chamäleon, die geliebte Ablenkung von jedem ist.
Denn sie stellt keine Ansprüche, keine Forderung. Macht einem den Umgang unkompliziert, denn es existieren keine Dinge die unangenehm sind. Darling redet nicht über Probleme, Darling funktioniert und lächelt. Darling macht es jedem Recht - um zu gefallen. Das Darling ist die Auszeit für das Leben, aber ist Sie real?
Wer ist Darling? Wissen die Menschen, was es fühlt, was es denkt, was es sich in Wirklichkeit wünscht? -Ist Darling ungebunden, weil es von jedem gemocht wird und überall hingehen kann? Oder ist Darling in Wirklichkeit abhängig von jedem, weil es die Bestätigung braucht um zu existieren?! Ist das Leben erstrebenswert, was sich nur auf einem Pfeiler aufbaut - der Bestätigung von anderen... wann wird man untergehen? Hat man sein Leben dann überhaupt in der Hand?
Hat "Everybodys Darling" die Möglichkeit auf ihr/ sein eigenes Leben? Eine Möglichkeit seine Persönlichkeit zu entfalten, wenn der Fokus auf andere gerichtet ist. Darf "Everybodys Darling" sich selbst fühlen, wenn es doch niemals die Chance hat auf sich einzugehen, weil sie auf der anderen eingehen muss, um "Aufmerksamkeit" zu erhalten. Wer ist in Wahrheit "Everybodys Darling"?
Wer genauer hinsieht, hinter die Kulissen schaut, sieht ein erschreckenden Scherbenhaufen. Einen Menschen, der sich selbst nicht kennt. Sich daher nicht schätzen und lieben kann. Einen Menschen, der keine Grenzen setzen kann und darf, weil seine Anerkennung auf dem Spiel steht. Seine Anerkennung, die er selbst für Liebe hält... auf der er immer auf der Suche ist, die er braucht, um zu existieren. Ein Mensch, der durch andere lebt und existiert, weil er kein Fundament / keine Persönlichkeit hat. Ein Mensch, der in Wahrheit allein ist... so allein, dass er noch nicht mal sich selbst hat... Everybodys Darling hat nichts.
In Wahrheit wird Darling von jedem ausgenutzt, missbraucht, ohne das andere es merken. Darling macht es einem leicht es zu übersehen. Darling kann einem gar nicht wirklich wichtig werden als Mensch, weil man nicht weiß, wer dieser Mensch ist, diesen ausmacht. Was soll man vermissen genau? Weiß man denn, was einem fehlen könnte? Außer das eigene Bedürfnisse ohne es unerfüllt sind? Wem hat morgens wenn er aufsteht schon mal eine Giraffe im Zimmer gefehlt? Wer weiß, wie es ist eine Giraffe im Zimmer zu haben? - Niemand.
Niemand kann etwas vermissen, was er niemals kennen gelernt hat, weil es nicht nachfühlbar, nicht greifbar ist...
Schlussfolgerung ist, dass Everybodys Darling jederzeit durch ein anderes Darling ersetzbar ist. Ein Austauschmodel, was dazu dient die Bedürfnisse* der anderen zu erfüllen und noch immer funktionieren muss, um nicht Gefahr zu laufen ersetzt zu werden. In ewiger Bringschuld, mit ständiger Verlustandrohung, denn was passiert, wenn ein interessanteres Darling kommt, man langweilig für den anderen wird o.a. - Was für ein Stress, was für ein Verlustdruck?!
Wer will da "Everybodys Darling sein!"
*Nicht nur sexuelle Bedürfnisse, sondern auch banale wie Gesellschaft leisten , sie selbst zu bestätigen, zu schmücken oder einfach zu beschäftigen.
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