Die Wand


Im Leben passieren schlimme Dinge...

...doch was es für schlimme Erlebnisse gibt, kann man nicht begreifen, bevor man sie selbst erlebt.
Und wenn man sie erlebt, sind sie immer noch unfassbar - untragbar- unbegreifbar. Wie ein Horrorfilm spielen sich in der Erinnerung Szenen ab des erlebten, doch gefühlsmäßig können wir dies gar nicht zuordnen und fühlen. Ich versuche Kontakt zu mir aufzunehmen, aber es ist als wäre eine Tür verschlossen, zu der ich keinen Schlüssel habe. Ich fühle mich innerlich sehr leer, als wären meine Emotionen aus meinem Körper ausgezogen...  Als wäre ich tot, bin entfremdet in mir selbst... selbst mein optimistischer Kopf findet keinen Zugang zu mir selbst. Als wäre mein Körper nicht mir- habe den Bezug zu ihm verloren... Ich schaue in den Spiegel und sehe mich nicht selbst...

Das grausamste ist für mich, das es scheint als hätte ich das verloren, was mir die letzten Jahr die meiste Kraft gegeben hat... das Tanzen. Meine Liebe zum Ballett ist nicht mehr spürbar. Ich weiß zwar, sie ist da aber ich fühle sie nicht...

 Ich weiß noch die Schritte und die Bewegungen, aber mein Körper fühlt nicht die Musik, noch die Bewegung. Aus meiner einstigen Körperspannung ist jetzt nur noch Verspannung übrig - mein Körper erkaltet und steif. Es macht mich sauer, obwohl ich weiß, dass mein Körper am wenigsten dafür kann. Aber ich fühle mich hilflos und klein, gegen diese scheinbare Macht in mir...

...und dann wird mir bewusst, dass diese Macht- die Meine ist. Meine Wand, die mich schützen will.
Die Wand, die Angst vor Menschen hat.

Die keinen in meiner Nähe will. Die keinen in mein Herz lassen will. Weil Menschen die grausamen Dinge tun. Menschen, den man vertraut hat. Die einmal gut zu einem waren - und dann plötzlich nicht mehr.

Missbrauchtes Vertrauen, dass man mit Kontrolle ausgleichen will. Man will stark sein, härter wie das Leben, um zu überleben. Funktioniert eine Zeit lang, aber macht nicht glücklich. Erfüllt einfach gar nicht, weil einfach diese Blöde Wand im Weg steht. Also gibt es nur eins. Mauer mit so viel Selbstliebe verbrennen, bis sie immer kleiner wird... und symbolisch alles ins Feuer werfen, was einen verletzt hat. Der Betrug an unserem Herzen, die Enttäuschung und die Traurigkeit, die Grausamkeit und der Schmerz. Ab ins Feuer und frei sein... Tschakka und dann wird wieder getanzt!









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